Praktikant dringend gesucht! Hä?

Unsere Praktikantin Mandy bei ihrem Praktikumsprojekt
Unsere Praktikantin Mandy bei ihrem Praktikumsprojekt

Es ist unseren Chefs, Tina und Philipp, eine Herzensangelegenheit, diesen Blog-Beitrag über das Praktikantendasein in der Filmbranche zu veröffentlichen. Warum? Weil sie selbst zu Beginn ihres Berufslebens Praktikanten waren – und zwar Langzeitpraktikanten: Bei Philipp waren es anderthalb Jahre nach dem Abitur. Dann absolvierte er seine Ausbildung zum Mediengestalter Bild und Ton. Anschließend stand wieder ein halbes Jahr Praktikum auf dem Programm. Als fertig ausgebildeter Mediengestalter Bild und Ton hatte er – wie viele andere – keine Chance auf dem Arbeitsmarkt. Der Grund: Es gab in der Filmbranche genügend Praktikanten, die die Arbeit umsonst gemacht haben. Und so ist es leider auch noch heute – ungefähr 15 Jahre später.

Unternehmen wollen billige Arbeitskraft

Wenn wir Ausschreibungen von Firmen sehen, die „dringend“ oder „händeringend“ Praktikanten suchen, schrillen bei uns die Alarmglocken. Denn dann wissen wir was das Unternehmen eigentlich will: eine billige Arbeitskraft. In der Filmbranche wird der ohnehin schon fast kaputte Arbeitsmarkt durch den Einsatz von Langzeitpraktikanten noch mehr in Mitleidenschaft gezogen. Ganz besonders betroffen sind Filmproduktionsfirmen, die für große TV-Sender arbeiten. Es gibt immer eine Filmproduktionsfirma, die es billiger machen kann. So werden Produktionsfirmen „geknebelt“ und die Preise zerstört. Und was macht ein solcher Dienstleister? Er zahlt niedrige Gehälter und stellt Praktikanten ein, die seine Arbeit erledigen. Ein Teufelskreis.

Wir sind – Gott sei Dank – nicht abhängig von den großen TV-Sendern. Wir haben uns auf den Bereich der Unternehmenskommunikation spezialisiert. Und da wir zu Beginn unseres Berufslebens selbst schon „Langzeitpraktikanten“ waren, wollen wir es jetzt als Arbeitgeber besser machen.

Wir erhalten vermehrt Bewerbungen

In letzter Zeit erhalten wir vermehrt Bewerbungen von Leuten, die bei uns ein Praktikum machen wollen. Darunter sind Schüler, Abiturienten, die sich beruflich orientieren möchten, Azubis, die eine schulische Ausbildung absolvieren, und sogar Leute, die bereits eine Ausbildung abgeschlossen haben. Und das, obwohl wir gar keine Praktikanten suchen. Denn das bedeutet viel zusätzliche Arbeit für uns. Zeit, die wir mit sechs fest angestellten Mitarbeitern nicht haben.

Wir nehmen aber trotzdem Praktikanten auf – in Ausnahmenfällen. Dabei legen wir großen Wert auf den Begriff „aufnehmen“, nicht „anstellen“. Die Bewerber sollen uns aber von sich überzeugen – wie in einem späteren Vorstellungsgespräch. Sie müssen Wünsche äußern. Was möchte ich während meines Praktikums lernen? Und Ideen. Die braucht man sowieso in unserer Branche, sonst ist man hier falsch. Was kann ich als Praktikant tun, wenn meine Kollegen keine Zeit haben, sich um mich zu kümmern? So wie Praktikanten das Hauptrecht haben, etwas während ihres Praktikums zu lernen, sind sie für ihr Schicksal selbst verantwortlich. Sie müssen ihren eigenen Wert erkennen und dürfen sich nicht als billige Langzeitarbeitskräfte verkaufen. 

Praktikantenbetreuung kann Spaß machen

Und was haben wir als Unternehmen davon, einen Praktikanten aufzunehmen? Spaß! Es kann Spaß machen, einen Praktikanten zu haben. Tatsächlich! Ihm die Arbeitswelt zu zeigen, ihn für den eigenen Beruf zu begeistern. Im Idealfall können wir testen, ob der Praktikant als späterer Arbeitnehmer zu uns passt. Und wenn der Praktikant auf dem Arbeitsmarkt positiv über uns spricht: umso besser! Wenn es Unternehmen keinen Spaß bereitet, Praktikanten aufzunehmen, sich um sie zu kümmern und ihnen etwas beizubringen, sollten sie es sein lassen. Das ist unsere ganz klare Meinung!

In diesem Sinne grüßt Euch Eure Filmagentur aus Köln

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