Begriff "Mediengestalter" irreführend
9. März 2022
Unsere treuen Blog-Leser wissen, dass wir ab August 2022 erstmals eine Mediengestalterin oder einen Mediengestalter Bild und Ton ausbilden. Wir haben einige interessante Bewerbungen erhalten und befinden uns derzeit in der Endauswahl. In den Bewerbungen und Vorstellungsgesprächen ist uns aber etwas aufgefallen, das einen Blog-Beitrag wert ist. Der Begriff „Mediengestalter Bild und Ton“ führt viele Bewerber in die Irre. Er suggeriert, dass es sich bei der Ausbildung schwerpunktmäßig um eine gestalterische Ausbildung handelt. Dabei ist der technische Anteil in der Ausbildung weitaus größer als der gestalterische.
"Gestaltender Medientechniker" oder "Technischer Mediengestalter"
Wir können aus erster Hand berichten. Vor seinem Studium der Medienwirtschaft hat unser Geschäftsführer Philipp Klietz nämlich eine Ausbildung zum Mediengestalter Bild und Ton absolviert. Das ist zwar schon eine Weile her, aber an der Schwerpunktverteilung hat sich nichts geändert – auch nicht mit der Aktualisierung der Ausbildungsverordnung im Jahr 2020. Die Begriffe „gestaltender Medientechniker“ oder „technischer Mediengestalter“ würden unserer Meinung nach besser passen. Aber warum?
Aufnahme und Übertragung von Signalen
In der Ausbildung steht die Technik im Vordergrund. Es handelt sich nicht um eine kreative Ausbildung. Mediengestalter lernen die Grundlagen der Medienproduktion kennen. Wie funktioniert der Medienmarkt strukturell? Welche rechtlichen Grundlagen gibt es? Auch das Fach Elektrotechnik wird unterrichtet. Wie funktioniert die Aufnahme und Übertragung von Signalen im Audio- und Video-Bereich? Wie funktioniert Grafik-Software? Treffend formuliert es auch die IHK-Lehrstellenbörse: „Mediengestalter Bild und Ton planen Medienproduktionen, richten Produktionssysteme ein und stellen Bild- und Tonaufnahmen her. Dazu bedienen sie Videotechnik, Kamerasysteme, richten Licht und Ton ein und bearbeiten Bild- und Tonmaterial mit Schnittsystemen nach.“
Der Inhalt folgt der Technik
Anders ausgedrückt: In der Mediengestalter-Ausbildung folgt der Inhalt der Technik. Wie lässt sich mit den vorhandenen Ressourcen (Kamera-, Schnittsystemen etc.) eine Idee umsetzen? Umgekehrt verhält es sich beispielsweise in einem Design-Studium. Hier stehen die Idee und der Inhalt im Vordergrund. Welche Kamera brauche ich, um eine (Film-)Idee bestmöglich umzusetzen? Der Fokus ist somit ein ganz anderer. Am Set oder in der Postproduktion kommt es wegen der unterschiedlichen Fokussierung auch schon mal vor, dass Mediengestalter und Studenten eines kreativen Studiums nicht gut parat kommen. Jetzt wisst Ihr, warum das so ist.
Sehr gute Grundlage für Erfolg in den Medien
Wir von AV22 sind der Auffassung, dass die Mediengestalter-Ausbildung eine sehr gute Grundlage für eine weitere Berufstätigkeit in den Medien ist. Für die Zusammenarbeit im Team – sei es am Set oder in der Postproduktion – ist ein Verständnis und die Kenntnis von Medientechnik extrem wichtig. Wer aber von vornherein sagt, dass ihm Technik keinen Spaß macht, der sollte für sich selbst klären, ob diese Ausbildung die richtige für ihn ist. Wer später noch ein kreatives Studium draufsetzen möchte: umso besser. Unserer Meinung nach ist eine medientechnische Grundbildung gepaart mit einem kreativen Studium von der fachlichen Seite her ein Garant für Erfolg auf dem Medienmarkt.
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Technische Grüße
Euer AV22-Team