av22 dreht für Greenpeace im Hambacher Forst
19. September 2018
Im Hambacher Forst protestieren Baumbesetzer gegen die Rodung des Waldes. Ab Oktober will der Energiekonzern RWE weite Teile des Waldes abholzen, um weiter Braunkohle baggern zu können. Seit Jahren wird ein Waldstück von Aktivisten besetzt, die in rund 55 Baumhäusern leben. Letzte Woche haben wir die Waldexpertin Gesche Jürgens von Greenpeace begleitet, um den Film „Was den Hambacher Wald besonders macht“ zu produzieren.
Kameramann durfte Baumhäuser von innen sehen
Für av22 im Einsatz war unser Kameramann Dustin Stahl, der einige Baumhäuser auch von innen sehen durfte. Er berichtet von einer „ganz merkwürdigen und angespannten Stimmung“, so „als ob man plötzlich nicht mehr in Deutschland sei“. Die Besetzer – manche lebten seit anderthalb Jahren dort – hätten sich in den Baumhäusern regelrecht eingerichtet. So verfügten manche über Fenster mit richtigen Fensterrahmen. Andere hätten Öfen mit Feuerbetrieb in ihre Herbergen transportiert.
Laut unseres Kamermannes sahen die Besetzer teils „völlig normal“ aus. „Das waren nicht alles Ökos, so wie man das erwarten würde“, erzählt Dustin. Manche der Besetzer machten den Eindruck, als ob sie noch minderjährig seien. Andere seien weit über 60 Jahre alt. Verpflegt würden die Besetzer hauptsächlich von ihren Familien sowie von den Bewohnern der umliegenden Dörfer. Am Rande des Waldstückes stünden Kisten mit Obst, Brot oder auch Toilettenpapier.
Selbst gebaute Kompostklos
Auf die Frage, wo die Bewohner denn eigentlich zur Toilette gingen, berichtet unser Kameramann von sogenannten Kompostklos, die die Besetzer sich selbst gebaut hätten. Unten läge ein Tuch, das mit Laub abgedeckt sei. Sobald dieses voll sei, gehe es den sogenannten „Way of shit“ und würde in einer Grube verbuddelt werden. Danke, Dustin, für den ausführlichen Bericht;-)! Schön, dass Du wieder für uns drehst!
Viele Grüße noch aus Köln
Eure av22-medien-Filmagentur